Sapodoris fürs Pferd
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Häufig werde ich danach gefragt, was ich von diesem oder jenem Futtermittel halten würde. Das ist für mich jeweils eine etwas schwierige Sache, denn in erster Linie stehe ich ja für meine eigenen Produkte... 

Was dabei aber immer wieder auffällt: Viele Pferdeleute haben eine große Scheu vor dem Kleingedruckten auf den verschiedenen Produkten und ignorieren die Deklarationen darum komplett. 

FuttermitteldeklarationNur erst einmal verwirrend - aber dann eigentlich ganz schlüssig...

Dabei ist es gar nicht so schwer, diese Dinge zu lesen! Zumindest eine grobe Einordnung ist meist sehr schnell möglich, wenn man sich erst einmal ein bisschen mit diesen Dingen beschäftigt hat. Zugegebenermaßen ist die korrekte, vorschriftsmäßige Deklaration von Futtermitteln ein umfangreiches und leider etwas trockenes Thema. Auf die vielen rechtlichen Feinheiten gehe ich hier nur wenig ein, denn vor allem möchte ich ein paar Dinge herausgreifen, auf die wir Pferdehalter achten können.

Die vollmundigen Werbeaussagen auf den bunten Tüten oder Eimern können Sie erst einmal getrost überspringen. Zur Beurteilung eines Futters sind die Deklarationen um vieles interessanter und aufschlussreicher. Hier finden wir die Angaben, die wirklich wichtig sind und die uns helfen, das Futter besser einschätzen zu können. Das ist zunächst einmal die

Zusammensetzung:

Die Zusammensetzung zeigt, aus welchen Einzelfuttermitteln das vorliegende Futter gemischt ist. Die Zusammensetzung anzuschauen ist besonders wichtig bei allen Futtermitteln, die in etwas höherer Dosierung gegeben werden (also z.B. Müslis). Bei Futtermitteln, von denen man nur sehr geringe Mengen gibt, relativiert sich dagegen manches: Wenn wir z.B. von einem Mineralfutter 50 g pro Tag geben und in diesem Mineralfutter sind beispielsweise 5 % Melasse enthalten, dann geben wir dem Pferd damit gerade einmal 2,5 g Melasse am Tag. Eine eher zu vernachlässigende Menge... So muss man beim Lesen der Zusammensetzung also immer auch im Kopf haben: "Wieviel gebe ich dem Pferd pro Tag davon und wie stark fallen die einzelnen Bestandteile dadurch tatsächlich in der Gesamtration ins Gewicht?"

Analytischen Bestandteile:

Die Deklaration der analytischen Bestandteile ist für alle Mischfuttermittel und auch für Einzelfuttermittel vorgeschrieben. Diese Analysenwerte werden in Prozenten aufgeführt. Auch für Kräutermischungen zur Fütterung sind solche Angaben vorgeschrieben. Diese Werte beziehen sich auf den Gesamtgehalt im Futtermittel.

Je nach Futtermittelart sind unterschiedlich umfangreiche Analysen vorgeschrieben. Angegeben werden vor allem die Gehalte an Rohprotein, Rohfaser, Rohfett, Rohasche und teilweise Calcium, Magnesium, Phosphor, Natrium, Kalium. Auch hier muss man wieder bedenken, in welcher Menge das Futter gegeben wird und wie stark diese Gehalte dann in der Gesamtration ins Gewicht fallen. Je höher die Futtermenge, umso stärker sind diese Werte also zu beachten. 

Zusatzstoffe je kg:

Hier wird es in jedem Fall interessant! Denn hier sind die Dinge aufgeführt, die den unter "Zusammensetzung" aufgeführten Stoffen noch hinzugefügt wurden. Zusatzstoffe sind solche Stoffe, die lt. Futtermittelrecht über gewisse "funktionelle Wirkungen" verfügen. Nun könnte man sich fragen: Warum listen die Hersteller diese Dinge nicht bei der Zusammensetzung mit auf? Denn diese Dinge sind doch auch Bestandteile der Mischung! Jedoch sind bei der Verwendung von Zusatzstoffen oft besondere Richtlinien bei der Herstellung zu beachten. Die Zusatzstoffe werden lt. Futtermittelverordnung jeweils unterschiedlichen Rubriken zugeordnet, die es bei der Deklaration zu beachten gilt. Auf Verpackungen von Pferdefutter findet man vor allem diese Rubriken:

1. Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe:

deklaration1Rein natürliches Produkt - hier wurde ausschließlich mit Kräutern ohne Zusatzstoffe gearbeitet.Laut Futtermittelverordnung dienen diese Stoffe dazu, den Ernährungsbedarf der Tiere zu decken. Hier werden die zugesetzten Vitamine, Spurenelemente usw. aufgeführt. Bei den Futtermitteln, die als "natürliche Futterzusätze" bezeichnet werden, fehlt diese Rubrik entsprechend.

Immer dann, wenn unter "Zusatzstoffe" Vitamine und Spurenelemente aufgelistet sind, sind sie also (wie der Name sagt) zugesetzt und nicht natürlich enthalten. Verlassen Sie sich darum nicht auf ein "Natur" im Namen des Produktes oder auf Werbeaussagen wie "natürliches Kräuter-Mineralfutter" o.ä. - schauen Sie selber nach, ob es in der Deklaration eine Liste von Zusatzstoffen gibt. Bei dieser Rubrik handelt es sich also nicht um die Gesamtgehalte im Futter, denn die natürlichen Gehalte in den anderen Zutaten werden hierbei nicht berücksichtigt und dürfen hier auch nicht angegeben werden.

Bei Mineralfutter sollte der erste Blick immer den ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen gelten. Diese Rubrik entscheidet ganz maßgeblich, ob dieses Futter das gerade passende für dieses Pferd sein könnte. Passen die Werte zur jeweiligen Situation und zur jeweiligen Grundfütterung?

Wenn man unterschiedliche Futtermittel zugibt, ist es unumgänglich, wirklich genau auf die Zusatzstoffe zu schauen. Am Beispiel Selen kann man besonders gut sehen, warum es wichtig ist, bei jedem Futter auf die ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe zu schauen: Bekommt das Pferd zum Beispiel ein Müsli, dazu noch ein Mineralfutter und vielleicht noch ein spezielles Produkt zum Muskelaufbau, so kann es leicht passieren, dass man 3 Produkte füttert, denen jeweils Selen zugesetzt ist und Selen dadurch dann in der Gesamtration kräftig überdosiert wird. Alle Futtermittel, die solche Zusatzstoffe enthalten, müssen darum sorgsam aufeinander abgestimmt werden.

2. Technologische Zusatzstoffe:

Eine Zulassung als "technologische Zusatzstoffe" haben solche Stoffe, die für eine besser Beschaffenheit des Futters sorgen sollen, also zum Beispiel für eine bessere Rieselfähigkeit. Oft werden hier aber auch Stoffe eingesetzt, die durchaus in der Fütterung einen positiven Effekt haben wie zum Beispiel Lecithin, Kieselgur oder Bentonit. Aber futtermittelrechtlich gelten diese Stoffe eben als "technologische Zusatzstoffe".

3.Verdaulichkeitsförderer oder auch Darmflorastabilisatoren o.ä.:

Hier werden Lebendhefen oder andere Mikroorganismen oder Enzyme aufgeführt, die sich positiv auf die Darmflora und / oder die Verdaulichkeit der Futtermittel auswirken können.

4. Sensorische Zusatzstoffe (z.B. Aromastoffe)

Diese Rubrik klingt zunächst einmal so sehr negativ. Denn niemand möchte Aromastoffe im Futter haben. Aber auch hier sollte man erst einmal genau schauen, WAS denn da als Aromastoff gelistet ist! Denn wie oben schon erwähnt, ist es rechtlich vorgeschrieben, WO ein Stoff in der Deklaration aufgeführt werden muss. Und einige der als Aromastoffe gelisteten Bestandteile haben durchaus noch eine andere Funktion im Futtermittel. So findet man zum Beispiel in einigen Futtermittel unter der Rubrik "Aromastoffe" auch Mariendistel- und / oder Artischockenextrakt. Hier könnte man sich wieder fragen: Warum macht man das so? Auch dies hat wieder rechtliche Gründe: Man darf einem Futtermittel keine Heilswirkung zusprechen. Folglich haben rein rechtlich natürlich auch die Zusatzstoffe keine solche Wirkung...

 

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